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Worauf warten wir?

2016 | 119 min

Wer hätte gedacht, dass die weltweit beste Stadt im Wandel eine kleine französische Gemeinde ist? Trotzdem sagt dies Rob Hopkins, der Gründer der “Städte im Wandel” Bewegung. “Qu’est ce qu’on attend ?” erzählt, wie sich eine kleine Stadt im Elsass mit 2’200 Einwohnern den Schritt weg vom Erdöl zutraute und entschied, seinen ökologischen Fussabdruck zu verringern.

Die Gemeinde Ungersheim hat 2009 ein demokratisch-partzipatives Programm lanziert und auf den Namen “21 actions pour le 21ème siècle – 21 Taten für das 21. Jahrhundert” getauft. Es enthält alle Aspekte des alltäglichen Lebens: Ernährung, Energie, Transport, Lebensraum, Geld, Arbeit und die Schule. Autonomie ist das das oberste Gebot des Programms, das danach strebt, die Nahrungsmittelproduktion zurückzuverlangen, das Stromsparen und die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen zu fördern und die lokale Wirtschaft mit Hilfe einer Regionalwährung – dem Radis – zu stärken. Seit 2005 hat die Gemeinde 120’000 Euro an Betriebskosten eingespart und seine direkten Treibhausgas-Emissionen um 600 Tonnen pro Jahr reduziert. Auch wurden etwa 100 Stellen geschaffen. Und es wurden keine Steuern erhöht. Also, worauf warten wir?

Gedreht zu allen vier Jahreszeiten während des entscheidenen Jahres 2015, in dem das Wandlungsprogramm quasi komplett umgesetzt werden konnte, entstand zunächst eine 52-minütige Reportage, die am 7. Mai 2016 unter dem Titel “Sacré Village ! – Heiliges Dorf!” auf France 3 ausgestrahlt wurde. Dieses Format reichte jedoch nicht aus, um dem reichhaltigen Filmmaterial wie auch dem menschlichen Reichtum gerecht zu werden, das der Film repräsentiert: Der Schritt hin zu einem globalen Wandel, ermutig durch die Gemeinde und von den aufgeklärten Bürgern gewünscht, erzeugt eine mächtige Dynamik, die sich den gesamten Film über verstärkt. Um an dieses Bürger-Abenteuer zu erinnern, scheint es angepasster, den journalistischen Kommentar durch die Worte der Persönlichkeiten zu ersetzen, die selbst von ihrer Motivation sprechen, von ihrem Zögern und ihrem Enthusiasmus.

So keimte die Idee auf, die exemplarische Geschichte von Ungersheim auf den grossen Bildschirm zu bringen. Eine Geschichte, die von seinen Persönlichkeiten getragen wird, ob gewählt oder ein einfacher Anwohner: Jean-Sébastien, der junge Intendant der städtischen Landwirtschaft, hat seinen Beruf als Tierarzt für etwas Ethischeres aufgegeben. Muriel, Miteigentümerin des neuen Öko-Weilers baut nach den BedZED-Prinzipien. Christophe und Lili haben den Familienbetrieb umgewandelt, um Bäcker-Bauern zu werden. Sébastien, Hayat und Céline werden für ihre Mitarbeit im Jardins du Trèfle Rouge bezahlt. Und natürlich Jean-Claude Mench und seine Assistenten im Rathaus von Ungersheim, die grossen Handwerker des Programms der Stadtverwaltung, die all die Taten verbinden. Sie verdienen einen Film, damit die Initiativen der Gemeinschaft und das Glück, etwas zu tun, Echos erzeugen und dass die Betrachter sich zusammentun und sich fragen: “Qu’est-ce qu’on attend ? – Worauf warten wir?”

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