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Ernte teilen

2023 | 81 min

ERNTE TEILEN erzählt die Geschichte von Landwirt:innen, die dem Wachstumszwang unseres Systems etwas entgegensetzen und aus den Strukturen der konventionellen Landwirtschaft ausbrechen. Filmemacher und Aktivist Philipp Petruch begibt sich mit dem Film auf eine Reise zu drei SoLaWi-Initiativen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie verbindet ein klares Ziel: Mit Hilfe von Gemeinschaften schaffen sie einen lokalen Versorgungskreislauf nach den Werten von Ökologie und Gemeinwohl. Mit Mut, Gemeinschaftssinn und einem neuen Verhältnis von Konsument und Produzent können wir die Landwirtschaft verändern. Und ein kleines Stück die Welt.

“Ernte teilen” soll engagierten Initiativen und Menschen als Tool dienen, um anderen, die noch nicht mit SoLaWi in Kontakt gekommen sind, zu berichten und sich auszutauschen. Mit dem Film soll die SoLaWi-Bewegung und das transformative Potenzial, das von dieser Idee ausgeht, unterstützt werden.

Technische Daten & Aufführungsrechte

Ernte teilen

Handlungs­empfehlungen zum Film

Und wo finde ich weitere informationen?

Adressen
Kooperationsstelle für solidarische Landwirtschaft
• inklusive einer Vernetzungsplattform für Solawi-Initiativen
• einem Solawi-Lehrgang
Unterlagen für Personen die Solawi-Betriebe aufbauen wollen
Solawi-Regionalvertragslandwirtschafts-Verband
Netzwerk für Solidarische Landwirtschaft

Noch mehr Wissen zum Film

Solidarische Landwirtschaft (Solawi) basiert auf der direkten Zusammenarbeit von Landwirt:innen und Konsument:innen. Dahinter steht der Wille zu mehr Selbstbestimmung und der Wunsch nach einer wirklich nachhaltigen Landwirtschaft. In einer Solawi entsteht eine symbiotische Beziehung, die sich für alle Seiten lohnt: Die Landwirt:innen erhalten durch die Unterstützung der Solawi-Gemeinschaft ein gesichertes Einkommen, Planungssicherheit, ein geteiltes Risiko bei Ernteausfällen und mehr Spielraum um nachhaltige Praktiken zu etablieren. Die Konsument:innen erhalten im Gegenzug frische, saisonale und regionale Produkte und die Möglichkeit, bei den Landwirt:innen mitzuarbeiten.


Die Vorteile des Solawi-Systems sind unter anderem:

– Regionale Produktion

– Weniger Lebensmittelabfälle und Verpackungen

– Hohe Artenvielfalt

– Nähe zwischen Produzent:innen und Konsument:innen

– Schonung der Böden

– Entlastete Landwirte:innen durch finanzielle Absicherung

– Planungssicherheit bietet Raum für ökologisches Handeln

– Gewinne für die Gemeinschaft & Umwelt statt für einzelne Unternehmen

– Solawi als Erlebnis- und Lernraum sowie Möglichkeit zur Wissensvermittlung

Individuelles Handeln

Mitgliedschaft: Werde Mitglied einer solidarischen Landwirtschaft. Dies bedeutet, dass du regelmässig einen Anteil der Ernte erhältst und landwirtschaftliche Betriebe finanziell unterstützt. Du kannst entweder als individuelles Mitglied beitreten oder eine Mitgliedschaft als Familie oder mit Freunden/Mitbewohner:innen erwerben.

Arbeitseinsätze: Viele solidarische Landwirtschaften bieten die Möglichkeit für Mitglieder, bei der landwirtschaftlichen Arbeit zu helfen. Dies kann das Pflanzen, Pflegen und Ernten von Produkten oder die Pflege der Tiere umfassen. Durch deine Mitarbeit trägst du dazu bei, die Kosten für den landwirtschaftlichen Betrieb zu senken und gleichzeitig ein vertieftes Verständnis für die Lebensmittelproduktion zu entwickeln.

Fachkenntnisse einbringen: Wenn du über Fachkenntnisse in Bereichen wie Landwirtschaft, Gartenbau, Vermarktung, Kommunikation, IT, Buchhaltung, etc. verfügst, kannst du diese in die Solidarische Landwirtschaft einbringen. Dies könnte bedeuten, dem Team bei der Planung von Anbauzyklen zu helfen, Marketingstrategien zu entwickeln oder bei administrativen Aufgaben zu unterstützen.

Netzwerken: Unterstütze die Solidarische Landwirtschaft, indem du dein soziales Netzwerk über das Solawi-Konzept informierst und es ermutigst, sich ebenfalls zu beteiligen. Das Weitererzählen ist oft eine der effektivsten Methoden, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Finanzielle Unterstützung: Neben der Mitgliedschaft kannst du die Solidarische Landwirtschaft auch durch Spenden oder Investitionen unterstützen. Diese Mittel können verwendet werden, um die Infrastruktur des landwirtschaftlichen Betriebs zu verbessern, neue Anbautechniken zu erforschen oder Bildungsprogramme für die Gemeinschaft anzubieten.

Bildungsarbeit: Beteilige dich an Initiativen, die von der solidarischen Landwirtschaft angeboten werden. Dies könnte die Teilnahme an Workshops, Seminaren oder Führungen auf dem Bauernhof umfassen. Du kannst dein Wissen über nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung mit anderen teilen, um das Bewusstsein für diese Themen in ihrer Gemeinschaft zu fördern.

Pestizide: Im Landwirtschaftsbereich werden Pestizide heute im grossen Stil versprüht. Dabei hinterlassen viele dieser Wirkstoffe gefährliche Spuren im Ökosystem. Die einzige Lösung ist eine Abkehr von toxischen Pestiziden. Viele Solawi-Initiativen bevorzugen den Verzicht auf chemische Pestizide zugunsten natürlicher Methoden zur Schädlingsbekämpfung und Bodenpflege. Dies geschieht aufgrund gesundheitlicher Bedenken, da chemische Pestizide Rückstände auf den angebauten Lebensmitteln hinterlassen, aufgrund Bedenken hinsichtlich Umweltauswirkungen, denn Pestizide belasten die Umwelt, indem sie in Luft, Wasser und Böden gelangen sowie aufgrund einer langfristigen Nachhaltigkeit: Der Einsatz von Pestiziden führt zu Bodenerosion und Degradation.

Deine Optionen:

Solawis beitreten

Solawis weiterempfehlen

Direkt beim Bauernhof beziehen

Regionales Gemüseabo beziehen

Regenerative Lebensmittelsysteme unterstützen

Kollektives Handeln

Die Probleme der Landwirtschaft sind – wie die meisten Umweltprobleme – nur zum Teil durch individuelles Handeln lösbar. Das Schweizer Ernährungssystem belastet die Umwelt durch grosse Mengen an Treibhausgasen und Ammoniak, die bei der Erzeugung von Fleisch und Milchprodukten entstehen. Ins Gewicht fallen auch die Treibhausgasemissionen aus der Weiterverarbeitung, Lagerung und aus dem Transport der Lebensmittel. Die Landwirtschaft trug 2020 mit 14,6 % zu den Treibhausgasemissionen der Schweiz bei, ihre Treibhausgase haben nach 2000 nur noch geringfügig abgenommen. Es bedarf radikaler gesellschaftlicher Veränderungen, um das Problem in einer dem Planeten nützlichen Frist zu lösen. Auf institutioneller Ebene ist Regulation durch strikte Gesetze und Standards unumgänglich. Verschiedene Subventionen unterstützen zudem eine intensive Landwirtschaft, welche die Wasserverschmutzung, Verminderung der Artenvielfalt, Bodenverdichtung und die Zerstörung von Lebensräumen fördern. Um Veränderungen herbeizuführen, braucht es politisches und zivilgesellschaftliches Engagement wie Initiativen, Petitionen oder die Unterstützung einschlägiger NGOs und deren Kampagnen.

Quellen:
ernteteilen-der-film.de
solawi.ch
bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/ernaehrung-wohnen-mobilitaet/ernaehrung/ernaehrung-auswirkungen.html#:­:text=Das%20Schweizer%20Ern%C3%A4hrungssystem%20belastet%20die,aus%20dem%20Transport%20der%20Lebensmittel
wwf.ch/de/unsere-ziele/pestizide-wirkung-und-gefahren

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