Home > Filme > Musikfestivals – zwischen Aktivismus und Greenwashing

Musikfestivals – zwischen Aktivismus und Greenwashing

2023 | 27 min

Das Spannungsfeld zwischen Aktivismus, Öko-Sponsoring und Greenwashing in der Schweizer Musikfestival-Welt ist gross: Während die Kampagne #WIRSINDZUKUNFT als Sponsor des Openair Frauenfeld auftritt und das Festival so mit Nachhaltigkeit sogar eine beachtliche Summe verdient, beschränken andere Festivals ihr Angebot: Sie servieren veganes und regionales Essen und passen ihr Line-up so an, dass sie keine Künstler:innen mehr einfliegen müssen. Andere Festivals setzen auf Aktionen, die nur einen kleinen Unterschied machen – es ist kein grosser Aufwand, „Plastikröhrli“ abzuschaffen, doch es gibt stärkere Hebel. Die Nachhaltigkeitsmassnahmen an verschiedenen Festivals könnten nicht diverser sein in Sachen Wirksamkeit, Finanzierung und Stellenwert. Der Film wirft auch die Fragen auf, ab wann man von Greenwashing sprechen kann und was geschehen muss, dass das Festival der Zukunft im Einklang mit der Natur stattfinden kann.

Technische Daten & Aufführungsrechte

Verfügbarkeit

Weiterführendes

Musikfestivals – zwischen Aktivismus und Greenwashing

Handlungs­empfehlungen zum Film

Wie bei den meisten Umweltproblemen braucht es sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene Veränderungen, um das Problem zu lösen. Und man muss nicht auf Festivals verzichten, um seinen Teil beizutragen.

Das kannst du tun
  • Reise zu Festivals konsequent mit dem öffentlichen Verkehr an. Dies reduziert den CO2-Footprint sowie den Flächenverbrauch vor Ort (Parkplätze).
  • Konsumiere bewusst und verzichte auf Einweggrills und andere kopflose Wegwerfprodukte.
  • Fleischlose Ernährung schont die Umwelt – auch auf Festivals.
  • Unterstütze «Music Declares Emergency» und unterzeichne deren Deklaration.
  • Sprich mit Freund:innen über das Problem und animiere sie, den Film anzuschauen.
Adressen

Noch mehr Wissen zum Film

Jedes Jahr finden in Europa und der Schweiz hunderte Musikfestivals statt. Laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) werden im Verhältnis zur Bevölkerung sogar nirgends so viele Festivals gefeiert wie hierzulande. Am beliebtesten sind dabei OpenAir Musikfestivals, die in den Sommermonaten stattfinden und hunderttausende mit ihren Konzerten anziehen. So schön das Zusammenkommen bei guter Musik und Sonnenschein ist – die Umweltauswirkungen der Schweizer Festivallandschaft sind gravierend. 128.000 Tonnen CO2 haben Schweizer Musikfestivals im Jahr 2022 ausgestossen. Dies entspricht dem jährlichen CO2-Fussabdruck von 25’000 Schweizer:innen. Der Grossteil der Emissionen (67 %) kommt aus der Mobilität, denn die Anreise erfolgt häufig mit dem Auto oder gar dem Flugzeug. Aber auch andere Faktoren, wie die Verpflegung und Übernachtung vor Ort, spielen eine Rolle. Man denke nur an die Bilder von Plastikbechern, Einweggrills und zurückgelassenen Zelten am Ende des Festivals.

Als Reaktion auf die bisher wenig beachteten ökologischen Probleme der Festivalszene wurde 2019 in Grossbritannien die Organisation «Music Declares Emergency» gegründet. Der Zusammenschluss aus Künstler:innen und Kulturschaffenden aus dem Herzen der Szene nutzt den Slogan «no music on a dead planet». Dies mit dem Ziel, den Fussabdruck von Musikfestivals zu reduzieren und die Regierungen zu konsequentem Klimaschutz zu drängen.

Quellen:

Werde auch du
F — E Mitglied!

Mit auserlesenen Filmen, die Bewusstsein schaffen, die zum Handeln inspirieren – und die vor Augen führen, was es sich lohnt, zu bewahren.