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Going Circular

2021 | 90 min

Stellen wir uns eine Zukunft vor, in der die Menschheit nicht nur überlebt, sondern alte Muster überdenkt und die Tatsache akzeptiert, dass die Ressourcen der Erde begrenzt sind. Vor diesem Hintergrund untersucht Going Circular die Geheimnisse der Kreislaufwirtschaft – eines innovativen ökonomischen Systems, das auf dem Prinzip der Abfallvermeidung basiert und die Ressourcen unseres Planeten nachhaltig schont. Die Dokumentation stellt vier Protagonist:innen dieser Bewegung vor: den Erfinder Dr. James Lovelock, die Bionikerin Janine Benyus, den Designer Arthur Huang und den Investor John Fullerton. Sie alle haben sich die Krisen unserer Zeit genau angeschaut. Eine Schlüsselrolle bei der Lösung der damit verbundenen Probleme spielt aus ihrer Sicht der Übergang zur zirkulären Wirtschaft. Mit diesem Ziel vor Augen bewerten sie viele Aktivitäten neu und zeigen uns, wie unsere Nahrung, unsere Städte, unser Finanzsystem, ja sogar die Modeindustrie zukünftig aussehen könnten, wenn wir dabei die Kapazitäten der Erde berücksichtigen würden.

Technische Daten & Aufführungsrechte

Weiterführendes

Going Circular

Handlungs­empfehlungen zum Film

Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft spielen auch Konsumentinnen und Konsumenten eine wichtige Rolle. Sie können zum Wandel beitragen, indem sie bewusst nachhaltig konsumieren, und Produkte so lange wie möglich nutzen. Ebenfalls in ihrer Hand liegt, dass Produkte vermehrt geteilt, wiederverwendet, repariert und wiederaufbereitet werden. Und schliesslich auch, dass Produkte – wenn sie sich nicht mehr nutzen lassen – separat gesammelt und entsorgt werden.

Das kannst du tun:
  • Gebraucht kaufen: Die meisten Produkte gibt es in Top-Zustand und zu kleinem Preis aus zweiter Hand.
  • Teilen: Carsharing nutzen, Sportausrüstung mieten, Werkzeuge oder Haushaltsgeräte den Nachbar:innen ausleihen.
  • Wiederverwenden: z.B. Glasflaschen zurückgeben und wiederverwenden; Kleidung oder Gebrauchsgegenstände weitergeben oder über Tauschbörsen, Onlineplattformen oder Brockenstuben weiterverkaufen.
  • Reparieren: Defekte Gegenstände wieder funktionstüchtig machen (lassen), z.B. Waschmaschine reparieren oder Schuhe neu besohlen.
  • Wiederaufbereiten: veraltete und abgenutzte Produkte wieder instandsetzen oder Teile davon weiter nutzen, z.B. Sitzkissen des Bürostuhls neu polstern, Tisch abschleifen, Akku ersetzen, Laptop auf den neusten technologischen Stand bringen.
Adressen

Kaufen aus zweiter Hand

Die gängigen Secondhand-Plattformen bieten fast alles, was du suchst, vom Snowboard über den Dampfkochtopf bis zum Handy (Ricardo, Ebay, tutti etc.).

Teilen

Eine Übersicht über Sharing-Optionen in der Schweiz findest du beim Sharing Monitor Schweiz (ganz nach unten scrollen) oder hier.

Reparieren

Reparieren lassen kannst du bei lokalen Handwerksbetrieben wie Schneidern und Schusterinnen aber auch über Online-Portale:

Entsorgen

Leider kann nicht alles noch verwendet werden. Wie du Gegenstände richtig entsorgst, erfährst du hier.

Du möchtest mehr über das Recyclingsystem der Schweiz erfahren? Dann besuche die Seite von Swiss Recycling.

Weitere interessante Links:

Noch mehr Wissen zum Film

Aktuell leben wir in einer Welt, die von einem linearen Wirtschaftssystem geprägt ist. In einem solchen System werden Rohstoffe abgebaut, zu Produkten verarbeitet, verkauft, genutzt und schliesslich entsorgt. Die Folgen sind Rohstoffverschwendung, Emissionen, Abfallberge.

Die Alternative

Die Kreislaufwirtschaft unterscheidet sich fundamental vom etablierten und überwiegend linearen Wirtschaftssystem. Die Güter werden in der «Circular Economy» möglichst lange im Umlauf gehalten. Im Vergleich zum linearen Wirtschaftssystem wird so lediglich ein Bruchteil an Primärrohstoffen verbraucht. Der Wert der Produkte bleibt länger erhalten, und die Abfallmengen und Emissionen werden drastisch reduziert.

Circular Economy ist ein ganzheitlicher Ansatz, der den gesamten Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigt. Von der Rohstoffgewinnung, über das Design, die Produktion und die Verteilung der Produkte bis zu ihrer möglichst langen Nutzungsphase und dem Recycling. Damit ein solcher Kreislauf funktioniert und Materialien stets wiederverwendet werden, braucht es ein Umdenken aller Wirtschaftsakteur:innen.

Status Quo in der Schweiz

Für die Schweiz als rohstoffarmes Land ist die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft besonders wichtig. Bereits seit Mitte der 1980er Jahre gibt es Ansätze in Richtung Zirkularität. Dabei ist es gelungen, gewisse Kreisläufe zumindest teilweise zu schliessen. Bei den Siedlungsabfällen wird etwas mehr als die Hälfte der Abfälle getrennt gesammelt und wiederverwertet. Der hohen Recyclingquote der Schweiz steht allerdings eine gewaltige Abfallmenge gegenüber. In kaum einem anderen Land fällt gemessen an der Wohnbevölkerung derart viel Siedlungsabfall an.

Was die Privatwirtschaft angeht, zeigt der Statusbericht der Schweizer Kreislaufwirtschaft, dass die Schweiz noch am Anfang ihrer Reise hin zur Kreislaufwirtschaft steht. Der Transformationsprozess ist auf Unternehmensebene noch wenig fortgeschritten:

  • Nur 12 % der Unternehmen haben zirkuläre Geschäftsaktivitäten ernsthaft im Geschäftsmodell verankert.
  • Nur 9 % der Unternehmen investieren mehr als 10 % ihrer Gesamtinvestitionen in die Umsetzung zirkulärer Geschäftsaktivitäten.
  • Nur 12 % der Unternehmen erzielen mehr als 10 % ihres Umsatzes mit zirkulären Produkten oder Dienstleistungen.

Die Voraussetzungen für eine Beschleunigung der Transformation sind in der Schweiz allerdings gut, so die Studie. Die Schweiz als innovatives Land könnte zirkuläre Massnahmen effizient umsetzen und sich so Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Quellen:

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