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Unser Saatgut

Wir ernten, was wir säen
2016 | 94 min

Wenige Dinge auf unserer Erde sind so wunderbar und lebensnotwendig wie Samen. Verehrt und geschätzt seit Beginn der Menschheit, sind diese raffinierten Krümel die Quelle allen Lebens. Wie winzige Zeitkapseln enthalten sie die Lieder, die Nahrung, die Erinnerungen und die Medikamente ganzer Kulturen. Sie ernähren uns, geben uns Kleidung und liefern die Rohstoffe für unseren Alltag. In Wirklichkeit sind sie das Leben selbst.

Doch in unserer modernen Welt sind diese kostbaren Gaben der Natur ernsthaft gefährdet. Durch die industrielle Landwirtschaft wurde in weniger als einem Jahrhundert unsere einst reichhaltige Saatgutvielfalt, die von Bauern und Gärtnern über unzählige Jahrtausende sorgfältig erschaffen wurde, drastisch auf eine Handvoll Massenprodukte gekürzt. Geblendet vom industriellen “Fortschritt” und dem Streben nach Profit sind unsere malerischen Familiengehöfte den mechanisierten Agrarbetrieben gewichen, die genetisch identische Kulturen in gigantischem Ausmass säen. Aktuelle Nachrichten deuten darauf hin, dass sich die irische Geschichte womöglich bereits mit unserem globalisierten Nahrungsmittelsystem wiederholt. Artikel in der New York Times und anderen Mainstream-Nachrichten berichten über den bevorstehenden Zusammenbruch der weltweiten Lieferungen von Bananen, Orangen, Kaffee und Kokosnüssen — alles aufgrund kurzsichtigem blinden Vertrauen in eine einzige, anfällige Vielfalt. Ohne Samenvielfalt nehmen Pflanzenkrankheiten zu und die Weltmächte zerfallen.

Die bemerkenswerte Geschichte der Samen ist mehr als eine vorsichtige Erzählung im Sinne von “Mensch gegen die Natur”, sie ist vielmehr eine epische “gut gegen böse” Saga, die in unserem modernen Zeit spielt. Für Äonen haben Kulturen auf der ganzen Welt geglaubt, dass wir von Geburt an ein Recht auf Samen haben: Es ist ein Pakt mit der Erde, der mit allen geteilt wurde und von Generation zu Generation weiter gegeben wurde.

Aber heute sind unsere Samen zunehmend in der Hand von Firmen. Zehn Agrochemie-Unternehmen wie Syngenta, Bayer und Monsanto kontrollieren jetzt mehr als zwei Drittel des globalen Saatgutmarktes und machen damit beispiellosen Profit. Genetisch veränderte Kulturen (GVO), die in ihren sterilen Laboren entwickelt wurden, beherrschen die Felder und Teller in den USA und anderen Ländern auf der ganzen Welt.

Landwirte von Minnesota bis nach Madhya Pradesh in Indien schufften als wirtschaftliche Sklaven der “Gen-Giganten” und zahlen hohe Lizenzgebühren, um deren patentiertes Getreide anzupflanzen. Wenn sie versuchen, den eigenen Samen herzustellen, wie es die Menschen traditionell seit über 12’000 Jahren praktizieren, werden sie rücksichtslos verfolgt. (Weil sie unter dieser vertraglich verpflichtenden Knechtschaft litten, haben in Indien über 250’000 Landwirte in den letzten 20 Jahren Selbstmord begangen.)

Überall auf der Welt erkennen die Menschen langsam die lebenswichtige Bedeutung von Samen für unsere Zukunft. In den vergangenen Monaten haben Protestmärsche gegen Monsanto Millionen Menschen in mehr als 400 Ständen und 50 Ländern mobilisiert, um für die Freiheit der Samen einzutreten. Unterschriftensammlungen mit dem Ziel, dass genetisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden müssen, wurden in US-Städten von Kalifornien bis nach Connecticut vorgeschlagen — sie bedrohen die Gewinne der “Gen-Giganten” und ihrer Lebensmittel-Kumpanen direkt.

Samen-Bibliotheken, Gemeinschaftsgärten und eine neue Generation passionierter Bauern tauchen plötzlich auf, um das Gleichgewicht hin zu einem nachhaltigen und souveränem Umgang mit Samen zu verschieben. Eine Schlacht wie damals David gegen Goliath ist im Gang und die Einsätze könnten nicht höher sein.

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