Sharkwater
Wenn Haie sterben
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2 min
Trailer (Ton: Deutsch, ohne Untertitel) -
21 minTED Talks: Rob Stewart - Sharkwater and Rise Again
Vortrag (Ton: Englisch, ohne Untertitel)
Der faszinierende, in atemberaubend schöne Bilder umgesetzte Film "Sharkwater" ist weit mehr als nur eine qualitativ herausragende Dokumentation. Regisseur Rob Stewart, Fotograf, Taucher und passionierter Hai-Kenner, wollte mit den Vorurteilen gegenüber Haien aufräumen und zeigt in berauschenden Aufnahmen diese außergewöhnlichen und vollkommen friedlichen Tiere in ihrem zunehmend eingeschränkten, bedrohten Lebensraum.
Stewart betreibt in dem grandios bebilderten Film nicht nur Aufklärungsarbeit über Wesen und Natur der Haie. Die großartige, packend erzählte Doku ist auch ein eindringliches Plädoyer für eine Neudefinition der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Rob Stewart will mit den Vorurteilen aufräumen, die Menschen gegenüber den Haien haben. Doch aus dem Film, der vor allem die Schönheit des Meeres einfangen wollte, wurde ein rasanter Abenteuer- und Actionfilm. Denn die Fischereiindustrien zahlloser Länder sind stets auf der Jagd nach Haien, diesen majestätischen Jägern der Meere - das heißt eigentlich nur nach ihren Flossen.
Als Bestie verflucht, als Delikatesse begehrt, haben die Haie keine Lobby. Ihre Bestände haben sich in den letzten Jahren bereits drastisch reduziert. Während der Dreharbeiten gerieten Regisseur und Crew immer tiefer in ein lebensgefährliches Netz aus Kriminalität und Naturzerstörung, dessen fatale Folgen bereit deutlich sichtbar sind.
"Sharkwater" ist einer der besten Filme, die wir kennen, obwohl er einen schwierigen Spagat zwischen Biographie, Umweltfilm, Krimi und Naturdokumentation vollzieht. Dies kann für einige überfordernd wirken. Exzellent ist, wie er die Kraft einzelner Individuen aufzeigt, etwas zu bewirken ("Es waren immer nur Einzelne, die etwas in Bewegung brachten."). Asiaten, welche Haiflossen und -produkte konsumieren, werden trotzdem nicht als "böse" hingestellt, sondern es wird differenziert auch auf die asiatische Mafia verwiesen.
Eine Szene, in der Rob Stewart mit Haien schmust, haut einen schlicht aus den Socken.
"Sharkwater" ist geeignet für grosse Events, als Weitergabe-DVD, fürs breite Publikum und Sekundarstufen.
Journalistisch gesehen bietet er gute Interviews, ist sachlich und zeigt die Relevanz des Ökosystems Meer. "Sharkwater" zeigt einige bessere Wege auf und erschafft Zugang zu einer positiveren Zukunftsvision eines Zusammenlebens aller Spezies. Er bezieht sich stark auf das Thema globale Lebensgrundlagen und beachtet sogar dynamische Systementwicklungen.
Voller empirischer Beispiele ist "Sharkwater" sehr spannend, intelligent, emotional bewegend und durchzogen von Wissen und Zusammenhängen. Der Film bringt einen klaren Transfer von Handlungswillen, lehrt Verantwortlichkeit und weckt eine planetare Perspektive und Wertschätzung des grösseren Ganzen.
Zum Handwerk: "Sharkwater" ist logisch aufgebaut. Cooler Schnitt, fesselnd, bemerkenswerte Kameraführung, fetzige Musik (MOBY, GEOFFREY ORYEMA, APHEX TWIN AND PORTISHEAD!). Einzigartige Bilder von berauschender Schönheit und gutem Bezug zum Inhalt.
Er gehört eindeutige zu den allerbesten Filmen hier. Ein Muss für alle, die gerne Umweltdokus schauen.
Regie: | Rob Stewart |
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Drehbuch: | Rob Stewart |
Produktion: | Rob Stewart, Diatribe Pictures, Sharkwater Productions |
Musik: | Jeff Rona |
Akteure: | Rob Stewart, Patrick Moore, Paul Watson, Rex Weyler, Boris Worm, Erich Ritter |
Entstehungsjahr: | 2006 |
Dauer: | 89 min |
Unsere Altersempfehlung: | 12 |
Sprache (Ton): | Deutsch, Englisch |
Sprache (Untertitel): | Deutsch |
Entstehungsland: | Kanada |
Drehorte: | |
Filmrechte: | polyband Medien GmbH (Deutschland) |
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