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Die Geschichte vom Orangeroten Heufalter

2022 | 49 min

Das Filmteam um Jan Haft besucht für „Die Geschichte vom Orangeroten Heufalter“ Orte in Deutschland und Österreich, wo die Art jüngst verschwunden ist und findet die europaweit vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart schliesslich in Rumänien. Dabei wird klar, was den Falter bedrängt: Das Verschwinden von extensiven Weidelandschaften, aufgrund der Industrialisierung der Landwirtschaft. Nur in Rumänien existieren noch grossflächige Weiden, auf denen Rinder, Wasserbüffel und Pferde grasen, was eine von Gehölzen und Wäldchen durchsetzte Wiesenlandschaft erhält. Ein bunt blühender Biotopkomplex, in dem neben dem Orangeroten Heufalter zahllose andere bedrohte Organismen leben. Doch auch in Rumänien finden gesellschaftliche Umwälzungen statt, die schier unweigerlich zum Verschwinden der Gemeinschaftsweiden führen, so wie es bei uns im letzten Jahrhundert geschehen ist.

Technische Daten & Aufführungsrechte

Die Geschichte vom Orangeroten Heufalter

Handlungs­empfehlungen zum Film

Wie bei den meisten Umweltproblemen braucht es sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene Veränderungen, um das Problem zu lösen.

Das kannst du tun:

  • Wenn du einen Garten oder Balkon besitzt, kannst du diesen zur Biodiversitätsoase machen. Jeder Quadratmeter zählt! Wie das geht, liest du hier.
  • Du kannst bei jedem Einkauf deine Stimme abgeben, indem du Produkte aus ökologischer Landwirtschaft kaufst.
  • Unterstütze die aktuelle Biodiversitätsinitiative
  • Unterstütze Organisationen, die sich für mehr Biodiversität einsetzen.

Spannende links:

Noch mehr Wissen zum Film

«Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens auf den Ebenen der Ökosysteme (Lebensräume), der Arten (Tiere, Pflanzen, Pilze, Mikroorganismen) und der genetischen Vielfalt, also der Unterschiedlichkeit der Individuen einer Art.» (Bundesamt für Umwelt, BAFU).

Die Artenvielfalt ist weltweit bedroht, auch in Europa und in besonders hohem Masse bei uns in der Schweiz. Der Orangerote Heufalter aus dem Film steht beispielhaft für viele Arten, die in Europa vom Aussterben bedroht sind. Die Ursachen für den Biodiversitätsverlust sind vielfältig:  Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft sind beispielsweise viele artenreiche Weiden in der Schweiz und Europa verschwunden. Statt extensiver Landwirtschaft mit geringen Vieh-Stückzahlen dominiert die intensive Landwirtschaft, bei der immer mehr Tiere auf immer weniger Grossbetrieben gehalten werden. Weitere Gründe sind der Ausbau von Stadtflächen und Infrastrukturen und die damit verbundene Fragmentierung von Lebensräumen. Dazu kommen Schadstoffeinträge aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft in Böden, Wasser und Luft. Last but not least schreitet der Klimawandel schneller voran als so manche Art sich anpassen kann. Kurzum: Der Biodiversität wird von allen Seiten zugesetzt.

Status Quo in der Schweiz

Um die Schweizer Artenvielfalt steht es alarmierend schlecht. 7’594 km2 an artenreichen Lebensräumen (Trockenwiesen, Auen und Moore) gingen seit 1900 verloren. Das entspricht fast einem Fünftel der Schweizer Landesfläche. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz gilt als gefährdet oder als bereits ausgestorben. Selbiges gilt für 45 % der Wildbienenarten.

Die Hälfte der verbleibenden Lebensräume für Tiere und Pflanzen ist gefährdet. Feuchtgebiete und Gewässer sind besonders betroffen, ein Viertel der Fliessgewässer ist stark verbaut. Die Schutzgebiete sind zerstückelt und zu wenig miteinander vernetzt, Siedlungen und Verkehrswege sind für viele Arten unüberwindbare Hindernisse. Tieren und Pflanzen verbleiben dadurch nur wenige Rückzugsorte. Weitere Bedrohungen sind Mikroverunreinigungen, die Klimaerwärmung und invasive Arten.

Warum ist Biodiversität wichtig?

Die Biodiversität liefert für das menschliche Leben unverzichtbare «Ökosystemleistungen». Solche sind zum Beispiel:

  • Speicherung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre und damit die Abschwächung der Folgen des Klimawandels
  • Bodenfruchtbarkeit für die Landwirtschaft
  • Nachwachsende Rohstoffe und Nahrungsmittel (Holz, Agrarprodukte)
  • Filterung und Bereitstellung von Trinkwasser durch Wälder und deren Böden
  • Naturnahe Erholungsgebiete
  • Schutz vor Steinschlag und Lawinen (Gebirgswälder)
  • Aufnahme von extremen Niederschlagsmengen (Moore und Feuchtgebiete)
  • Regulation und Eindämmung von Krankheitserregern
  • Filterung der Luft, die wir atmen

Quellen:

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