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Bauer unser

2016 | 92 min | ab 16 Jahre

“Wachse oder weiche” – Über Jahrzehnte war Österreichs Landwirtschaft geprägt von diesem Leitspruch. Tausende Bäuer*innen haben aufgegeben oder wirtschaften heute im Nebenerwerb. Die verbliebenen sind gewachsen, haben sich spezialisiert, ihre Produktion intensiviert. Doch selbstbestimmte Bäuer*innen sind selten geworden. Ein einst stolzer Stand steckt in einem System aus Zwängen, Abhängigkeiten und Propaganda, dem auch die offizielle EU-Politik zuarbeitet.

Die Doku zeigt gleichermassen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht. Regisseur Robert Schabus bleibt vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bäuer*innen – vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur – so einhellig der Tenor: So wird es nicht weitergehen. Es läuft etwas falsch. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage.

Effizient ist unser Agrarsystem allerdings nicht: 40 % der derzeit weltweit in der Landwirtschaft produzierten Kalorien werden verschwendet oder gehen irgendwo auf dem Weg zwischen Produzent*innen und Konsument*innen verloren. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) liessen sich derzeit global 12 Milliarden Menschen ernähren – ohne radikale Umstellungen. Einfach nur durch eine nachhaltigere Verteilung und Nutzung der Nahrungsmittel.

Der Film zeigt, wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren. Es sind keine rosigen Bilder, und doch gibt es Momente der Hoffnung. Etwa wenn der Vorarlberger Gemüsebauer und Rinderzüchter Simon Vetter stolz darauf ist, ein Bauer zu sein, der seine Kunden kennt und der Entfremdung entgegenhält. Oder wenn die Weinviertler Bio-Schafzüchterin Maria Vogt händisch Schafe melkt und frohlockt: „Hey, es geht ja auch ganz anders!“

“Bauer unser” ist ein Film, der Lust macht, den Bäuer*innen ums Eck einen Besuch abzustatten, bewusst heimische Lebensmittel zu geniessen – und auch als Konsument*in das Bekenntnis abzulegen: “Bauer unser”.

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