Kommen Rührgeräte in den Himmel?
Ein Film über Nachhaltigkeit
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1 min
Trailer (Ton: Deutsch, ohne Untertitel) -
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Trailer (Ton: Deutsch, ohne Untertitel)
Carmen ist Schweizerin und studiert im exotischen Thüringen. Nachdem ihr nagelneuer Mixer bei dem Versuch, einen Kuchen zu backen, den Geist aufgegeben hat, entdeckt sie auf einem Flohmarkt ein Rührgerät aus alten Zeiten. In grellem Orange ist es deutlich älter als sie selbst und trotzdem noch tadellos in Form. Es heißt RG 28 – ein Gerät, das einst in jedem DDR-Haushalt vorhanden war – und das international als Design-Klassiker gehandelt wird.
Carmen begibt sich auf eine Reise zu den Spuren des RG 28 und trifft dabei ehemalige Mitarbeiter des (abgewickelten) Herstellerwerks, glückliche Besitzer des Geräts, aber auch Soziologinnen, Sammler von Alltagsgut und KunstprofessorInnen. Ihre Begegnungen und Gespräche führen Carmen schliesslich zu der Frage, ob es ethisch vertretbar ist, unseren Erzeugnissen das zu verweigern, was wir für uns selbst erhoffen: Ein langes Leben.
Der Film arbeitet sehr deutlich heraus, wie in einer gewinnorientierten Wirtschaft geplante Obsoleszenz sehr willkommen ist. Ausserdem geht er wie kein anderer Film auf die Psychologien von Besitzen, Reparieren, Kaufen und Wegwerfen ein, aber auch wie die generelle Gesellschaftsform diese prägt. Ungut ist, dass kein kritischer Abstand zu kommunistischen System gemacht wird und der Schatten dieses Gesellschaftssystems unter den Tisch kommt, als hätte es keine Bespitzelung, Verfolgung und Umweltkatastrophen gegeben in der Ex-DDR. Darum ist dieser Film gerade in Deutschland mit differenzierten Ergänzungen zu verwenden.
Regie: | Reinhard Günzler |
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Drehbuch: | Reinhard Günzler |
Produktion: | Clip Film |
Musik: | Eike Hosenfeld, Erik Swiatloch, Andreas Waldheim |
Entstehungsjahr: | 2017 |
Dauer: | 94 min |
Unsere Altersempfehlung: | 16 |
Sprache (Ton): | Deutsch |
Sprache (Untertitel): | Englisch |
Entstehungsland: | Deutschland |
Drehorte: | |
Filmrechte: | GMFilms (Deutschland) |
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